Wiederholte Fehlgeburten

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Als Fehlgeburt (Synonym: Spontanabort) wird jeder ungewollte Verlust einer Schwangerschaft bis zur 24. Schwangerschaftswoche bezeichnet, d. h. bevor der Fötus außerhalb der Gebärmutter überleben kann. Eine Fehlgeburt als isoliertes (einsames) Ereignis ist recht häufig. 15 % der klinisch anerkannten Schwangerschaften enden als Fehlgeburt.

Wiederholte Fehlgeburten (RM, recurrent miscarriage) werden als ≥ 3 aufeinanderfolgende Fehlgeburten definiert. Siee betreffen 0,6 – 1,4 % der Schwangerschaften, und die Prognose für eine Lebendgeburt ist bei dieser Patientengruppe mäßig.

In den letzten Jahren haben die beiden größten Fachverbände (ASRM und ESHRE) die klassische Definition geändert und Patientinnen mit ≥ 2 nicht unbedingt aufeinanderfolgenden klinischen Fehlgeburten in die Definition aufgenommen. Nach dieser neuen Definition steigt die Zahl der Patientinnen mit dieser Diagnose auf 3,25 %, d. h. sie verdreifacht sich fast, aber die Prognose für eine Lebendgeburt wird viel besser – die Lebendgeburtenrate nach zwei aufeinanderfolgenden Schwangerschaftsverlusten liegt bei 75-80 % in der nächsten Schwangerschaft oder innerhalb von 3 Jahren.

Wir sind der Meinung, dass die traditionelle Definition der wiederholten Fehlgeburt diese spezielle Gruppe von Patientinnen besser beschreibt als die neue Definition. Außerdem erspart die alte Definition den Patientinnen aufwändige und teure Diagnoseverfahren und Therapieversuche.

Es gibt viele mögliche Ursachen für daas Auftreten von wiederholten Fehlgeburten (RM):

Funktionsstörungen des Endometriums (einschließlich chronischer Endometritis): Das Endometrium, die innere Schicht der Gebärmutterhöhle, ist kein passives Gewebe, das darauf wartet, dass der Embryo eingepflanzt wird, sondern spielt auch eine aktive Rolle bei der Auswahl der Embryonen, die wahrscheinlich zu einer erfolgreichen Schwangerschaft führen werden.
Genetische Störungen (sowohl bei den Eltern als auch neu entstanden bei den Embryonen = „de novo Störungen“)
Strukturelle Fehlbildungen des Fötus (Entwicklungsstörungen)
Endokrine Funktionsstörungen (Lutealphasenmangel, Hyperprolaktinämie, PCOS, Schilddrüsenerkrankungen, unkontrollierter Diabetes, verminderte Eierstockreserve)
Endometriose: Frühere Studien an Spender-Eizellen haben gezeigt, dass Endometriose die Qualität der Eizellen negativ beeinflussen könnte. Größere und neuere Untersuchungen legen nahe, dass die Endometriose wahrscheinlich auch zu einer fehlerhaften Implantation beiträgt.
Autoimmunerkrankungen, vor allem das Antiphospholipid-Syndrom
Gerinnungsstörungen, sowohl Blutungsdiathesen als auch Thrombophilien
Immunologische Faktoren (zahlreich, aber immer noch nicht gut definiert, sowohl im Hinblick auf diagnostische als auch therapeutische Ansätze)
Anomalien der Gebärmutter
Faktoren beim männlichen Partner (noch ohne geeignete therapeutische Strategien): In den letzten Jahrzehnten hat sich gezeigt, dass auch einige männliche Faktoren eine wichtige Rolle bei erfolgreichen Lebendgeburten spielen können.
Diagnostische und therapeutische Ansätze erläutern wir Ihnen gerne ausführlich in Ihrem Erstgespräch.

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