ERA-Test

Wenn eine Frau wiederholt erfolglose IVF-Behandlungen mit guten Embryonen und gut aufgebauter Gebärmutterschleimhaut hat, bzw. wenn keine Einnistung (Implantation) trotzt optimaler Bedingungen stattgefunden hat, kann ein Test für Bestimmung sogenannten Implantationsfensters (ERA-Test) weiterhelfen.

Mit einem ERA-Test (Endometrium Receptivity Array) kann festgestellt werden, ob ein „verschobenes“ Einnistungsfenster für das Einnistungsversagen und das Nichteintreten der erwünschten Schwangerschaft verantwortlich ist (zutreffend bei 25% der Frauen, bei denen die Einnistung fehlschlägt) und der individuell ideale Zeitpunkt für eine Einnistung eines Embryos festgestellt werden.

 

Der ERA-Test wird bei einem natürlichen Zyklus 6 bis 7 Tage nach dem Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH), das den Eisprung steuert, durchgeführt. Bei einem unregelmäßigen Zyklus kann der Zyklus durch gezielte Hormongabe künstlich auf diesen Punkt hingesteuert werden. Im Rahmen des Tests wird mit einem vorsichtig vaginal in die Gebärmutter eingeführten, sehr feinen Plastikkatheter eine kleine Gewebeprobe aus der Gebärmutterschleimhaut entnommen – dies läuft in den meisten Fällen komplett scherzlos und ohne Komplikationen ab.

Die Gewebeprobe wird an das Labor unseres Kooperationspartners geschickt, wo sie analysiert wird. Dabei wird die Expression von 200 Genen in der Gebärmutterschleimhaut nach dem speziellen Algorithmus bestimmt und analysiert.

Im Test können zwei Ergebnisse festgestellt werden: „rezeptiv“ und „nicht rezeptiv“.

Ist die Gebärmutterschleimhaut rezeptiv, bedeutet das, dass sich der Embryo dem Normalfall entsprechend 120 Stunden nach dem Start des Anstiegs des LH einnisten kann. Ein weiterer Embryotransfer kann also in einem der folgenden Zyklen wie üblich nach HCG-Trigger/LH-Anstieg durch Zugabe von Progesteron durchgeführt werden.

Ist die Gebärmutterschleimhaut nicht rezeptiv, bedeutet das, dass ein „verschobenes“ Einnistungsfenster besteht, d.h. dass die Gebärmutterschleimhaut nach Gabe des HCG-Trigger/LH-Anstieg zu einem untypischen Zeitpunkt für die Einnistung bereit ist und der Zeitpunkt aller nachfolgenden Embryotransfers individuell angepasst werden muss. In diesem Fall kann durch den ERA-Test nun ein persönliches Einnistungsfenster ermittelt werden, das die beste Chance für eine erfolgreiche Einnistung bietet.