Unterstützte Einnistung

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Unterstützte Einnistung

Die Einnistung (Implantation) ist der Prozess der Anheftung des sich entwickelnden Embryos an die Gebärmutterwand. Es handelt sich um einen äußerst komplizierten Vorgang, bei dem ein völlig fremder Organismus – der Embryo – eine Verbindung mit dem Körper der Mutter eingeht, um alle für seine Entwicklung notwendigen Stoffe aufzunehmen sowie Abfallprodukte auszuscheiden. Die Schwangerschaft beginnt in dem Moment, in dem sich der Embryo einnistet.

Auch wenn der Embryo ein äußerst effizienter Parasit ist, sind wir Menschen nicht gerade die große Erfolgsgeschichte der natürlichen Fortpflanzung (nach Wilcox AJ et al. Preimplantation loss of fertilized human ova: estimating the unobservable. Hum Reprod. 2020. 35(4): 743-750):

  • Bis zu 60 % der befruchteten Eizellen gehen vor der Einnistung verloren.
  • Weitere 30 % der implantierten Embryonen gehen während der Frühschwangerschaft verloren.

Die natürliche Selektion ist eine der stärksten Kräfte der Natur und begünstigt die Geburt genetisch unbelasteter, gut-lebensfähiger Organismen. Die Einnistung eines Embryos ist ein besonders zentraler Zeitpunkt für die (natürliche) Embryonalselektion, weshalb es vor, während und kurz nach der Einnistung zu großen embryonalen Verlusten zu kommen scheint.

Es gibt zwei spezielle Gruppen von Patienten, die beim Versuch, schwanger zu werden, Probleme haben, die über natürlich zu erwartende Einnistungsraten hinausgehen. Bei der ersten Gruppe kommt es zu keiner Einnistung (Implantationsversagen). Die andere erreicht zwar eine Einnistung, kann aber keine frühe Schwangerschaft aufrechterhalten (wiederholte Fehlgeburten).

Leider sind unsere Kenntnisse über die Einnistung und die frühe Schwangerschaft noch lange nicht zufriedenstellend: Die Ursache für ein Scheitern der Einnistung bzw. wiederholte Fehlgeburten bleiben momentan in bis zu 70 % der Fällen unbekannt.

Wenn Sie Probleme mit der Einnistung haben oder nach einer IVF/ICSI-Behandlung zwei oder mehr wiederholte Fehlgeburten erlitten haben, behandeln wir Sie in der ReproCreate Kinderwunschklinik mit besonderer Aufmerksamkeit. Wir geben unser Bestes, die Ursache Ihres Problems zu ermitteln und Ihre Behandlung -falls nach Stand der Technik möglich – individuell zu gestalten.

Wenn die Ursache für die fehlgeschlagene Einnistung bzw. die wiederholte Fehlgeburt unklar bleibt, analysieren wir alle verfügbaren Optionen und entscheiden dann gemeinsam, welche Behandlung für Ihre Situation am besten geeignet ist.

Beachten Sie: Die vorgeschlagenen Behandlungen für Implantationsversagen / wiederholte Fehlgeburten befinden sich noch in der Entwicklung, und in der Literatur gibt es möglicherweise widersprüchliche Daten. Wir können eine Lösung des Problems mit der Implantation bzw. dem Erhalt der Schwangerschaft nicht garantieren.

Beachten Sie: Behandlungen bei Implantationsversagen / wiederholten Fehlgeburten sind mit zusätzlichen Kosten verbunden. Sollten Sie Interesse an einer solchen Behandlung haben, nehmen wir uns gern die Zeit, Ihnen die notwendigen Informationen für Ihre informierte Zustimmung zu geben und all Ihre Fragen bestmöglich zu beantworten.

Die zusätzlichen Behandlungen, die im Falle eines Implantationsversagens/einer wiederholten Fehlgeburt angewendet werden können, umfassen:

  • Assisted Hatching: „assistiertes Schlüpfen“, dabei wird mittels Laser ein kleines Loch in die Hülle des Embryos gemacht, um den Schlüpfvorgang zu erleichtern;
  • EmbryoGlue: „Embryo-Kleber“, ein spezielles Medium für den Embryotransfer, das das Einnisten erleichtern soll;
  • PICSI: physiologische ICSI, eine modifizierte ICSI-Befruchtungsmethode, bei der die Spermien getestet und die funktionsfähigsten selektiert werden;
  • Timing des Embryotransfers nach ERA-Test: „Endometrial Receptivity Array“, Testung der Empfangsbereitschaft der Gebärmutterschleimhaut zur Bestimmung des optimalen Implantationsfensters für den Embryotransfer;
  • Scratching: „Ankratzen“ des Endometriums (Gebärmutterschleimhaut) zur Verbesserung der Einnistungswahrscheinlichkeit;
  • Optimierung des endometrialen Mikrobioms;
  • HCG-Spülung: Spülung der Gebärmutter mit dem Schwangerschaftshormon HCG;
  • Abklärung und Behandlung einer möglichen chronischen Gebärmutterhautentzündung (Endometritis);
  • Bestätigung und Behandlung der Dysregulation endometrialer NK-Zellen (Natürliche Killerzellen);
  • Intralipid-Infusion zur Unterdrückung der Aktivität der Natürlichen Killerzellen;
  • IVIG-Infusion: „passive Immunbehandlung“ durch Infusion von Immunglobulinen

 

Weitere Details und Möglichkeiten erläutern wir Ihnen gerne in einem ausführlichen Erstgespräch.

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